Heute Nacht hat es ziemlich geschüttet – aber das darf es hier in Finnland auch ab und an – es ist ziemlich trocken.
Das Wetter lud perfekt für die Besichtigung der beiden russisch-orthodoxen Klöstern ein – dem Männer-Kloster Valamo und dem Frauen-Kloster Lintula. Beide Kloster-Gemeinschaften verbindet das selbe Schicksal.
Das Kloster Uusi Valamo (d. h. „Neu-Walaam“), heute nur noch Valamo genannt, ist das einzige orthodoxe Männerkloster Finnlands. Ursprünglich war das Kloster auf der Inselgruppe Walaam (finnisch Valamo) im Ladogasee beheimatet. Die Ursprünge des russischen Klosters gehen bis ins 8. Jahrhundert zurück. Gegründet wurde es von den Heiligen Sergej und Herman. 1917 kamen die Inseln an Finnland, 1940 infolge des Winterkrieges an die Sowjetunion. Die mehrheitlich russischen Mönche siedelten an den heutigen Standort in den bei Finnland verbliebenen Teil Kareliens über. Das Kloster ist heute ein grosses Pilgerzentrum.
Das Kloster Lintula ist das einzige orthodoxe Frauen-Kloster in Finnland – nur einige Kilometer vom Männer-Kloster Valamo entfernt. Gegründet wurde es 1895 in Kivennappa auf der Karelischen Landenge, das damals zu Finnland und heute zu Russland gehört. Während des Winterkrieges 1939 flohen die Nonnen vor den russischen Streitkräften in das vom Krieg verschonte Gebiet Finnlands. 1946 konnte der Konvent in Heinävesi, ganz in der Nähe des Männerklosters Uusi Valamo ein neues Kloster gründen.
Claudia beim Versuch, mit Hilfe von Google-Übersetzer das Schild zu lesen (Ergebnis: Besucherkaffee :-)) Man beachte das russisch-orthodoxe Kreuz auf dem Frist
Auf dem weiteren Weg besuchten wir die 4-Kaskaden-Kanalschleuse von Varistaipale. Mit 14.5 m Höhenunterschied ist sie die grösste Finnlands. Gebaut wurde er für die schiffsmässige Beförderung von Holz. Heute wird er nur noch von Freizeitbooten benutzt – das Holz wird auf Strasse und Schiene transportiert.
Wuhuuuu – wer hat Angst vor mir (dieser abgehalfterte Biker steht bei einer Auto- und Schrottwerkstatt) an der Schleuse
Die Nacht wollen wir nochmals an einem schönen See verbringen, ehe es dann weiter nördlich geht. Wir wurden in der Nähe von Koli am Pielinen-See fündig. Der Koli ist ein 347 m hoher Berg am Pielinen-See (diesen suchen wir dann morgen auf). Unser Nachtplatz ist ein total lauschiges Plätzchen am See, das in Privatbesitz ist. Wir dürfen hier stehen, aber kein Lagerfeuer entfachen – na an diese Auflage halten wir uns liebend gerne .
Endlich Baustämme im Wasser, kurz vor dem Abzweiger zu unserem Nachtplatz